Afrika und Naher Osten

Kooperation in Bildung und Forschung mit den Ländern Afrikas und des Nahen Ostens

Deutschland und Afrika arbeiten bei Bildung und Forschung enger denn je zusammen. Deutsche Forschende kooperieren mit Partnern aus über 39 afrikanischen Ländern in über 500 Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Auf der Basis der Afrika-Strategie des Bundesbildungsministeriums soll von 2014 bis 2018 die Zusammenarbeit mit den Ländern Afrikas in den Bereichen Bildung und Forschung weiter systematisch ausgeweitet und vertieft werden.

Ägypten

(Stand Dezember 2015)

Ägypten ist durch seine geographische Lage eines der wichtigsten strategischen Partner Deutschlands. Besonders das deutsch-ägyptische Wissenschaftsjahr 2007 setzte starke Impulse für neue Schwerpunkte in der Zusammenarbeit.

Politischer Rahmen

Basis der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit mit Ägypten sind die Regierungsabkommen der Jahre 1979 und 1981 sowie verschiedene Einzel- und Projektvereinbarungen aus den Jahren 1980-1985. Weiterhin unterzeichneten beide Ministerien zum Abschluss des gemeinsamen Wissenschaftsjahres 2007 eine Vereinbarung zur Implementierung eines gemeinsamen Forschungsfonds. Seit 2012 arbeitet Ägypten im Rahmen der Transformationspartnerschaft in zahlreichen Projekten zum Beispiel der beruflichen Bildung, Hochschulbildung und Forschung mit der Bundesregierung zusammen.

Höhepunkte der bilateralen Kooperation

Der deutsch-ägyptische Forschungsfonds

Eine institutionalisierte Plattform zur Umsetzung konkreter Impulse aus dem gemeinsamen "Deutsch-Ägyptischen Jahr der Wissenschaft und Technologie 2007" bietet der deutsch-ägyptische Forschungsfonds oder German-Egyptian Research Fund GERF. Das seit 2008 kontinuierlich weiterentwickelte Forschungsförderungsinstrument stellt die inhaltlichen Schwerpunkte und Ergebnisse des Wissenschaftsjahres auf eine nachhaltige Basis.

Der gemeinsame Fonds ermöglicht es vor allem jungen Wissenschaftlerteams beider Länder innovative, anwendungsbezogene und industrienahe Forschungsprojekte durchzuführen. Die erarbeiteten Forschungsergebnisse sollen zeitnah in konkrete Anwendungen überführt werden. Ein weiteres Ziel des bilateralen Forschungsfonds ist die Unterstützung von wissenschaftlichen Netzwerken bei der Beantragung von Fördermitteln aus dem EU-Rahmenprogramm HORIZONT 2020 oder nationalen Förderprogrammen.
Antragsberechtigt sind deutsch-ägyptische Forscherteams, die an ägyptischen und deutschen Forschungsorganisationen, staatlichen oder nicht-staatlichen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen oder gewerblichen Unternehmen, insbesondere an kleinen und mittleren Unternehmen sowie in Nichtregierungsorganisationen und Institutionen der Zivilgesellschaft tätig sind.
Seit der Implementierung des gemeinsamen Förderinstrumentes im Jahr 2008 haben das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der ägyptische Science and Technology Development Fund STDF insgesamt vier gemeinsame Ausschreibungen (2008, 2010, 2012, 2015) in den Schwerpunktthemen des Wissenschaftsjahres (Biotechnologie, Medizin, Materialwissenschaften, Wasser, erneuerbare Energien, Geistes- und Sozialwissenschaften) und darüber hinaus sowie eine Interimsbekanntmachung (2011) speziell zu geistes- und sozialwissenschaftlichen Themen veröffentlicht. Von 2008 bis heute erhielten insgesamt 51 gemeinsame Forschungsprojekte eine Förderung im Rahmen des deutsch-ägyptischen Forschungsfonds.

Die German University Cairo

Als erste "deutsche" Privatuniversität im Ausland – formell handelt es sich um eine private Einrichtung nach ägyptischem Recht mit deutschem Namen, ist die German University Cairo von eminenter politischer Bedeutung und steht für die vorzügliche Zusammenarbeit beider Länder. Die fachliche Ausrichtung umfasst neben Ingenieur-, angewandten Natur-, Wirtschafts- und Verwaltungswissenschaften auch Multimedia-Design, Kommunikations- und Medienwissenschaften, Management sowie Lebenswissenschaften.
Mittels Workshops und Symposien sowie durch den bilateralen Wissenschaftleraustausch konnte die German University Cairo seit ihrer Eröffnung 2003 verstärkt in die bilaterale Forschungskooperation mit Ägypten eingebunden werden. Forschungskapazitäten und Labors werden stetig und systematisch ausgebaut. Beispielsweise bietet das mit deutscher Unterstützung aufgebaute Werkstoffprüflabor gute Voraussetzungen für Kooperationsvorhaben in Wissenschaft und Forschung. Des Weiteren entstand auf dem GUC-Gelände ein 40.000 Quadratmeter großer Industriepark mit namhaften Partnern aus der deutschen Industrie wie Trumpf und Festo. Mit dem Projekt "Digital Media Campus" ist zudem ein digitaler TV- und Radiosender auf dem Campus der Universität entstanden, der Medien- und Kommunikationstechnik anbietet und zudem neue interdisziplinäre Forschungsschwerpunkte definiert.

Als bislang größtes Projekt deutscher Bildungsangebote im Ausland genießt die German University Cairo nach wie vor Vorbildcharakter. Die Gründungs- und Partneruniversitäten Stuttgart, Ulm und Mannheim erwarten sich von dieser Kooperation einen Zugang zum ägyptischen Bildungsmarkt und leisten gleichzeitig einen Beitrag für die Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorte Baden-Württemberg und Deutschland im Allgemeinen. Nicht zuletzt erhoffen sich alle deutschen Partner, hochbegabte Studierende der German University Cairo für einen Studien- und Forschungsaufenthalt in Deutschland zu gewinnen. Ziel ist ein reger und wechselseitiger Austausch. Im Januar 2012 wurde der neue Berlin-Campus der German University Cairo in Berlin feierlich eröffnet.

Weitere Schwerpunkte der deutsch-ägyptischen Zusammenarbeit

Gemeinsamer Masterstudiengang Nachhaltige Urbanisierung IUSD

Ein nennenswertes Beispiel für die gelungene Kooperation in bilateralen Studienprogrammen ist der bi-kulturelle Masterstudiengang „Integrated Urbanism and Sustainable Design“ der Universitäten Stuttgart und Ain Shams in Cairo, den das BMBF seit 2011 ressortübergreifend mit dem Ressort Entwicklungszusammenarbeit sowie dem ägyptischen Hochschulministerium finanziell unterstützt. Dieser deutsch-arabische Masterkurs richtet sich sowohl an deutsche und ägyptische als auch arabische Graduierte der Fachrichtungen Architektur, Stadtplanung, Landschaftsarchitektur, Regionalplanung und Bauingenieurwesen.

Das deutsche Wissenschaftszentrum in Kairo

Weltweit werben Deutsche Wissenschafts- und Innovationshäuser für die Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung. Mit dem Ziel der koordinierten Präsenz deutscher Wissenschafts-, Förder- und Mittlerorganisationen und um eine wirksamere Werbung sowie Profilschärfung für den Forschungsstandort Deutschland sowohl in Ägypten als auch in der Region Nordafrika/ Nahost zu erreichen, ist 2013 das deutsche Wissenschaftszentrum in Kairo eröffnet worden. Partner unter dem Dach des Wissenschaftszentrums sind neben deutschen Forschungs- und Mittlerorganisationen wie der Fraunhofer Gesellschaft für Angewandte Forschung, der Alexander von Humboldt-Stiftung, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Orient Institut Beirut auch Hochschuleinrichtungen wie die Technischen Universitäten Berlin und München, die Freie Universität Berlin und die Philipps Universität Marburg.

Das Wissenschaftszentrum bietet vielfältige Austauschmöglichkeiten im Rahmen der deutsch-ägyptischen Zusammenarbeit in Wissenschaft, Technologie und Forschung. Das Wissenschaftszentrum fördert die Synergien zwischen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie dem staatlichen und privaten Sektor, indem es die jeweiligen Experten zu wissenschaftlichen Symposien, Workshops und Vortragsreihen sowie zu Messen und Trainingsseminaren zusammenbringt. Insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs in Ägypten profitiert von den zahlreichen Vernetzungsmöglichkeiten. Darüber hinaus informiert das Wissenschaftszentrum in Kairo über aktuelle Entwicklungen in der deutschen Forschungslandschaft und berät zu nationalen und bilateralen Fördermöglichkeiten.

Ansprechpartner

Susanne Ruppert-Elias
Fachliche Ansprechpartnerin
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
+49 228 3821-1487
E-Mail:

Quellen

Internationales Büro des BMBF

Kooperation International

BMBF

Links

Dokumente zu Ägypten - Kooperation international

Egypt State Information Service

German University of Cairo (GUC)

Deutsches Wissenschaftszentrum in Kairo (DWZ)

Science and Technology Development Fund (STDF)

Botschaft der Arabischen Republik Ägypten in Berlin

Deutsche Botschaft in Kairo

Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie (Ministry of Communication and Information Technology)

EU-Egypt Research and Innovation Support Program

City of Scientific Research and Technological Applications (ehemals Mubarak City of Science and Technology/Mucsat)

National Institute of Standards (NIS)

DAAD Ägypten

Israel

(Stand Dezember 2015)

Die Wissenschaftskooperation war Wegbereiter der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel. Heute besteht eine einzigartige Kooperationsstruktur, zu der neben der Zusammenarbeit der Ministerien Stiftungen und langjährige Programme beitragen. Deutschland ist der wichtigste Partner Israels in den EU-Forschungsprogrammen, denen das Land seit 1996 angehört.

Politischer Rahmen

Neben der interministeriellen Forschungskooperation zwischen BMBF, BMWi, BMU und den israelischen Ministerien für Wissenschaft, Technologie und Raumfahrt (MOST) sowie für Wirtschaft (vormals MOITAL) bilden mehrere Stiftungs- und große Förderprogramme (Minerva, GIF, DIP, Martin-Buber) die zweite Säule der Zusammenarbeit.
Die Minerva-Stiftung Gesellschaft für die Forschung mbH besteht seit 1963 und markierte den Beginn der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Israel. 1973 wurde die interministerielle Kooperation mit dem MOST aufgenommen, 2000 folgte eine Vereinbarung mit dem Ministry of Economy. Insgesamt wurden bislang Forschungseinrichtungen beider Länder in fast 700 gemeinsamen Projekten im Rahmen von Fachprogrammen des BMBF und der Partnerministerien gefördert. Ein weiteres Kernstück der Zusammenarbeit ist die 1986 gegründete Deutsch-Israelische Stiftung für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung (GIF). Im Rahmen der Deutsch-Israelischen Projektkooperation (DIP) unterstützt das BMBF seit 1997 disziplinübergreifende große deutsch-israelische Projekte. Seit 2008 wird DIP durch die DFG betreut. Der Stiftungsfonds Martin-Buber-Gesellschaft der Forschungsstipendiaten in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften wurde Ende 2009 gegründet.

Schwerpunkte in der Zusammenarbeit

Internetplattform zur Deutsch-Israelischen Zusammenarbeit

Die Internetplattform Cogeril – „Deutsch-Israelische Zusammenarbeit“ bietet Informationen zur Geschichte und Struktur der deutsch-israelischen Wissenschaftskooperation. Einzigartig ist diese Zusammenarbeit, da durch die intensive wissenschaftliche Kooperation auch die diplomatischen Beziehungen vertieft wurden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Ländern können sich hier über die wichtigsten Themenfeldern und zu aktuellen Förderungsmöglichkeiten informieren. Außerdem werden die Forschungslandschaften beider Länder vorgestellt.

Themen und Struktur der Kooperation

Bei der interministeriellen Kooperation liegen heute die Schwerpunkte in naturwissenschaftlichen-technischen Bereichen wie in den

  • Meeres- und Geowissenschaften,
  • der Biotechnologie,
  • der Umweltforschung,
  • der Batterieforschung,
  • der Krebsforschung und
  • den Wassertechnologien.

Weitere langjährige Kooperationsfelder betreffen

  • die optischen Technologien,
  • die Informations- und Kommunikationstechnologien,
  • die zivile Sicherheitsforschung und
  • die Neurowissenschaften.

Die Förderung deutsch-israelischer Verbundprojekte von Wissenschaft und Wirtschaft setzt seit einigen Jahren einen Akzent auf anwendungsorientierte industrienahe Forschung. 2011 wurde ein Regierungsabkommen über bilaterale Zusammenarbeit in industriegeführter Forschung und Entwicklung und auf dem Gebiet der beruflichen Aus- und Weiterbildung unterzeichnet.

Minerva finanziert Forschungzentren an israelischen Universitäten und Forschungseinrichtungen, bietet ein umfangreiches Stipendienprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler und fördert Projekte am Weizmann Institute of Science (WIS). Seit dem Deutsch-Israelischen Wissenschaftsjahr 2008 vergibt die Minerva-Stiftung zudem den ARCHES Preis, mit dem jährlich zwei deutsch-israelische Nachwuchsteams für gemeinsame Forschungsprojekte geehrt werden.

Die Deutsch-Israelische Stiftung für Wissenschaftliche Forschung und Entwicklung - GIF fördert Spitzenforschung in sämtlichen Wissenschaftsdisziplinen mit jährlich wechselnden Prioritäten. Darüber hinaus wurde 2000 ein Sonderprogramm für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler (Young Scientists Program) ins Leben gerufen.

Im Rahmen des Exzellenzprogramms DIP können israelische Universitäten und das Weizmann-Institut Vorschläge für Projekte einreichen, an denen deutsche Forschungspartner beteiligt sind. Das Programm ist themenoffen mit Schwerpunkten in den Natur- und Lebenswissenschaften.

Der Stiftungsfonds Martin-Buber-Gesellschaft der Forschungsstipendiaten in den Geistes-, Kultur und Sozialwissenschaften dient der Stärkung der interdisziplinären Kooperation in diesen Feldern. Jährlich werden zehn neue Stipendien für gemeinsame Forschungen an der Hebrew University Jerusalem vergeben. Mehrere Minerva-Zentren sind geistes- und sozialwissenschaftlichen Themen gewidmet. Über die bilaterale Kooperation ist Israel ein wichtiger Partner in den vom BMBF geförderten Käte-Hamburger-Kollegs und den Geisteswissenschaftlichen Zentren.

Seit 1969 arbeiten Deutschland und Israel im Bereich der Berufsbildung zusammen, 2011 wurde die Kooperation durch eine Vereinbarung zwischen dem BMBF und dem israelischen Wirtschaftsministerium vertieft. 2013 beauftragte das BMBF die Nationale Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA-BIBB) mit der Durchführung des Israel-Programms. Kerninhalte sind der Auszubildenden-Austausch, der Expertenaustausch durch gegenseitige Study Tours, die Bildung gemeinsamer Expertenteams etwa zu Solarenergie und Energieeffizienz oder zur Berufsbildungsforschung. Dem Austausch zu Fachthemen diente zum Beispiel der Kongress „Durchlässigkeit zwischen Berufs- und Hochschulbildung“ 2014.

Höhepunkte der bilateralen Kooperation

Querschnittsschwerpunkt Nachwuchsforschung

Viele Kooperationsprogramme schaffen durch die Förderung des Nachwuchses die Basis für eine langfristige Kooperation in der Zukunft. Die Ausschreibung in der Wassertechnologie wird von einem Young Scientists Exchange Programme für Forschungsaufenthalte im jeweils anderen Land begleitet. Die GIF vergibt in ihrem Nachwuchsprogramm jährlich ca. 40 Jahresstipendien. Der von der Minerva-Stiftung administrierte ARCHES-Preis wendet sich speziell an junge Forschungsgruppenleiter in beiden Ländern. Den Gewinnern im israelischen Young Scientists Wettbewerb – vergleichbar mit „Jugend forscht“ – bietet das BMBF einen dreiwöchigen Aufenthalt an einer deutschen Hochschule. Gastgeber ist von 2014-16 die Universität Potsdam.

Europäische Kooperation

Israel ist seit 1996 assoziierter Partner des Europäischen Forschungsrahmenprogramms. Die starke Beteiligung israelischer Forscher an Kooperationsprojekten belegt die Bedeutung der europäischen Kooperation für das israelische Forschungssystem. Im 7. FRP waren israelische Partner an 1621 Kooperationen beteiligt (588 Projekte im 6. FRP). Thematische Schwerpunkte lagen bei IKT, Lebenswissenschaften und Nanotechnologie. Des Weiteren engagierte sich Israel im 7. FP stark beim Aufbau von Forschungsinfrastrukturen. Auch an europäischen Netzwerkprojekten (ERA-NETs, INCO-NETs) waren israelische Partner beteiligt. An 679 der FP7-Projekte mit israelischer Beteiligung hatte auch mindestens ein deutscher Partner teil. Deutschland ist der häufigste Partner Israels in diesen Kooperationsprojekten.

Am 8. Juni 2014 unterzeichnete Israel das Assoziierungsabkommen zu Horizont 2020.

Israel ist Vollmitglied in EUREKA, dem europäischen Netzwerk für industrielle, marktorientierte Forschung und ist an etwa einem Viertel aller aktuellen EUREKA-Projekte beteiligt. Israel ist ebenfalls an Eurostars, einem Programm für forschungstreibende KMU, das 2008 gemeinsam von EUREKA und der Europäischen Kommission gestartet wurde, beteiligt. Des Weiteren ist das Land kooperierender Partner der European Cooperation in the Field of Scientific and Technical Research (COST).

50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen

Relaunch Cogeril

Das Internationale Büro nahm das Jubiläumsjahr 2015 zum Anlass für einen Relaunch seiner Website http://www.cogeril.de/, die im Deutsch-Israelischen Wissenschaftsjahr 2008 eingerichtet worden war. Die Seite dient als Anlaufstelle für Forscherinnen und Forscher beider Länder, die an dieser bilateralen Kooperation interessiert sind. Zudem bieten Reportagen und Porträts Einblicke in die alltägliche wissenschaftliche Zusammenarbeit und den kulturellen und politischen Brückenbau zwischen Deutschen und Israelis.

Ansprechpartner

Dr. Ralf Hermann
Fachlicher Ansprechpartner
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
+49 228 3821-1459
E-Mail:

Quellen

Internationales Büro des BMBF

BMBF

Links

Cogeril - German-Israeli Cooperation in Science and Technology, Education and Research

Dokumente zu Israel - Kooperation international

Ministerium für Wissenschaft und Technologie und Raumfahrt (MOST)

Ministery of Economy and Industry

Deutsch-Israelische Stiftung für Wissenschaftliche Forschung und Entwicklung (GIF)

Minerva Stiftung

Stiftungsfonds Martin-Buber-Gesellschaft

Israelisch-Deutsche Industrie- und Handelskammer

Goethe-Institut Israel

DAAD Israel

Botschaft des Staates Israel Berlin

Deutsche Botschaft Tel Aviv

Jordanien

(Stand Dezember 2015)

Mit dem 10-jährigen Jubiläum der German-Jordanian University (GJU) in Amman wurde eines der gemeinsamen Großprojekte 2015 gefeiert. Die GJU verknüpft Wissenschaft mit Anwendungsbezug und qualifiziert den Nachwuchs für die Region. Zu den drängendsten Problemen der Region gehört die Versorgung mit Wasser. Das BMBF unterstützt daher vor Ort Vorhaben zur besseren Wassergewinnung und -bewirtschaftung.

Jordanien ist ein wichtiger und stabiler Partner Deutschlands im Nahen Osten. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt vor Ort wirksame Forschungsvorhaben und den Ausbau des Bildungssystems. Daneben arbeiten Jordanische Akteure, wie der Higher Council for Science and Technology (HCST) gemeinsam mit dem DLR Projektträger in Projekten des Europäischen Forschungsrahmenprogramms (FP 7 und H2020).

Politischer Rahmen

Eine Vereinbarung (MoU) zur weiteren aktiven politischen, wissenschaftlichen und finanziellen Unterstützung der German-Jordanian University (GJU) wurde im Juli 2009 von den Hochschulministern beider Länder unterzeichnet. Daneben existiert ein WTZ-Abkommen zwischen der Europäischen Union und Jordanien, das ebenfalls seit 2009 in Kraft ist.

Schwerpunkte in der Zusammenarbeit

Bildungszusammenarbeit

Zu den größten Vorhaben im Bildungsbereich gehört die German-Jordanian University (GJU). Diese wurde nach dem Modell deutscher Fachhochschulen in Amman eingerichtet und verknüpft akademische Ausbildung mit technischem Know-how. Charakteristisch ist dabei die Kooperation der Hochschule mit Unternehmen, sowohl der jordanischen wie auch der deutschen Wirtschaft. Ein Studienaufenthalt oder Industriepraktikum in Deutschland gehört ebenfalls zur Ausbildung. Dies trägt zur hohen Reputation der GJU in der Region bei.

Die GJU ist eine staatliche Volluniversität nach jordanischem Recht. Sie wurde 2005 gegründet Die Bedeutung der Hochschule wird durch zwei MoUs unterstrichen, die 2004 und 2009 von den Hochschulministerien der beiden Länder unterzeichnet wurden. Es gibt sieben Fakultäten mit 25 Studiengängen und circa 3.700 Studierenden an der GJU (Stand: Akademisches Jahr 2013/14). Am Aufbau der GJU, insbesondere der Gestaltung der Studiengänge beteiligten sich verschiedene deutsche Fachhochschulen. Koordinator ist die Hochschule Magdeburg-Stendal.

Forschungskooperation

Die Region am Jordan ist eine der wichtigsten Gebiete für die Wassergewinnung der gesamten Region, ist aber zugleich in einem kritischen Zustand, da der Wassermangel sich verschärft.
Die bessere Nutzung dieser knappen Ressource ist Hintergrund für die enge Partnerschaft mit Jordanien bei großen regionalen Wasserprojekten des BMBF in den vergangenen Jahren.

Ansprechpartner

Nadia Meyer
Fachliche Ansprechpartnerin
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
+49 228 3821-2010
E-Mail:

Quellen

Internationales Büro des BMBF

Kooperation International

BMBF

Links

Dokumente zu Jordanien - Kooperation international

Jordanisches Ministerium für Bildung

Jordanian Universities Network

Higher Council for Science and Technology

Royal Scientific Society

NICE-Büro Amman

DAIHK – Deutsch-Arabische Industrie- und Handelskammer

Deutsch-Jordanische Unviersität (GJU)

Jordanische Botschaft in Berlin

Deutsche Botschaft in Amman

DAAD Jordanien

Marokko

(Stand Dezember 2015)

Praxisnahe Bildungs- und Forschungsprojekte zur nachhaltigen Energie- und Wasserversorgung, zur Nahrungsmittelproduktion, und zu den Themen Umwelt und Anpassung an den Klimawandel bilden die Schwerpunkte der Kooperation zwischen Deutschland und Marokko.

Politischer Rahmen

Grundlage der wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Marokko ist das "Memorandum of Understanding" aus dem Jahre 1998. Weitere Vereinbarungen wurden 2007 und 2008 zur kulturellen Zusammenarbeit, zu entwicklungspolitischen Maßnahmen in den Bereichen Wasser, Klima- und Umweltschutz sowie zur Förderung von erneuerbaren Energien geschlossen. Mit der Erklärung von Rabat vom September 2013 und dem Deutsch-Marokkanischen Kommuniqué vom Januar 2015 wurde die Absicht zur Vertiefung der bilateralen Beziehungen durch die Außenminister von Deutschland und Marokko bekräftigt. Auf europäischer Ebene besteht seit 2005 eine Vereinbarung zur Kooperation in den Bereichen Wissenschaft und Technologie zwischen der EU und dem Königreich Marokko.

Neben Projekten zur Energie- und Wasserversorgung, Nahrungsmittelproduktion und der Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels, werden wissenschaftliche Projekte mit Bezug zu marokkanischen Industriezweigen wie Städtebau, Textil und Tourismus durchgeführt. Flankiert werden aktuelle Forschungsprojekte durch Kooperationen zwischen deutschen Forschungs- und Bildungseinrichtungen mit marokkanischen Partnerinstitutionen. So bestehen – teilweise seit den 1960er Jahren – inzwischen 34 Hochschulkooperationen.

Schwerpunkte der deutsch-marokkanischen Zusammenarbeit

Das gemeinsame deutsch-marokkanische Programm PMARS (Programme Maroc-Allemand de Recherche Scientifique) förderte bisher in zwei Phasen die Anbahnung und Weiterentwicklung der bilateralen Zusammenarbeit zwischen deutschen und marokkanischen Einrichtungen in Bildung, Forschung und Technologie. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das marokkanische Forschungsministerium (Ministère de l’Enseignement Supérieur, de la Recherche Scientifique et de la Formation des Cadres) unterstützen sowohl neue als auch bestehende Partnerschaften zu Themen von gemeinsamem Interesse. Themen der ersten Ausschreibungsrunde von 2010 mit 15 geförderten Projekten waren Umweltforschung, Erneuerbare Energien und Gesundheitsforschung. Aus der zweiten Ausschreibungsrunde von 2012 wurden 19 Projekte mit einer Laufzeit von bis zu 3 Jahren finanziell unterstützt.

Die neueste Bekanntmachung im Rahmen der deutsch-marokkanischen Zusammenarbeit ist am 18.12.2015 erschienen.

Die Schwerpunkte der Bekanntmachung bilden die nachfolgend genannten Forschungsgebiete:

  • Wasser und Umwelt,
  • Lebensmittel- und Agrarwissenschaft,
  • Erneuerbare Energien und Energieeffizienz,
  • Biomedizinische Forschung (z. B. Infektionskrankheiten, Onkologie, Stoffwechselkrankheiten, Neurowissenschaften),
  • Geistes- und Sozialwissenschaften für gesellschaftliche Herausforderungen.

Darüber hinaus sollen die Vorhaben einen Beitrag zu folgenden kooperationspolitischen Zielen leisten:

  • Wissenschaftlicher Austausch zwischen den Partnerländern und internationale Vernetzung in den vorgenannten thematischen Schwerpunktbereichen,
  • Vorbereitung von Folgeaktivitäten (z. B. Antragstellung in BMBF-Fachprogrammen, Horizon 2020 etc.),
  • Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses,
  • Kapazitätsentwicklung der wissenschaftlichen Partner in Marokko und Deutschland.

Kooperationen im Rahmen der EU

Deutschland ist nach Frankreich, Spanien und den USA der wichtigste Partner Marokkos bei wissenschaftlichen Publikationen. Neben der bilateralen Zusammenarbeit kooperieren Deutschland und Marokko auch im Rahmen von EU-Projekten, so über das „Mediterranean Science, Policy, Research and Innovation Gateway - MED-SPRING“, an dem das BMBF über das Internationale Büro beteiligt ist. Dieses Projekt fördert den Dialog zwischen der Europäischen Union und den Mittelmeerländern zu Forschung und Innovation und unterstützt somit die weitere Vertiefung der regionalen Kooperation im Rahmen der EU-Nachbarschaftspolitik.

Ansprechpartner

Dr. Oliver Dilly
Fachlicher Ansprechpartner
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
+49 228 3821-1470
E-Mail:

Quellen

Internationales Büro des BMBF

BMBF

Links

Ministère de l’Enseignement Supérieur, de la Recherche Scientifique et de la Formation des Cadres

Ministère de l'Education Nationale et de la Formation Professionnelle

Centre National pour la Recherche Scientifique et Technique - CNRST

Agence Nationale pour la Promotion de la Petite et Moyenne Entreprise - ANPME

Ministère de l'Industrie, du Commerce, de l'Investissement et de l'Economie Numérique

Goethe Institut

Deutsche Industrie und Handelskammer in Marokko

DAAD Marokko

EU-Delegation in Marokko

Deutsche Botschaft in Rabat

Marokkanische Botschaft in Berlin

Palästinensische Autonomiegebiete

(Stand Dezember 2015)

Die Kooperation mit den Palästinensischen Gebieten dient neben dem forschungspolitischen Nutzen und der Ausschöpfung wissenschaftlich- technologischer Potenziale auch der wissenschaftlichen Diplomatie, wodurch Wissenschaft trotz schwierigster politischer Rahmenbedingungen zum staatenübergreifenden Austausch und der Vernetzung von Menschen führt und so zur Stabilisierung beiträgt.

Politischer Rahmen

Mit der Intensivierung der Beziehungen zu den palästinensischen Gebieten unterstützt die Bundesregierung die sogenannte „Zwei-Staaten-Lösung“ im israelisch-palästinensischen Konflikt. Daher vereinbarten beide Seiten im Jahre 2010 während der Treffen des deutsch-palästinensischen Lenkungsausschusses auf Minister- und Arbeitsebene die bilaterale Kooperation in Bildung, Wissenschaft und Forschung auszubauen und zu vertiefen. Zur Umsetzung der gemeinsamen Aktivitäten in Bildung und Forschung unterzeichneten beide Minister im März 2014 ein Memorandum of Understanding.

Höhepunkte der bilateralen Kooperation

Von Jerusalem nach Jülich und zurück - Gemeinsame Master- und Doktorandenausbildung

Um Forschungsschwerpunkte von gemeinsamem Interesse zu identifizieren und zu diskutieren organisierten beide Ministerien im November 2011 einen ersten gemeinsamen Initiativ-Workshop in Ramallah. Daraus ergaben sich weitere fachbezogene institutionelle Partnerschaften - beispielsweise zwischen dem Forschungszentrum Jülich und der Al-Quds University in Ostjerusalem.
Beide Seiten arbeiten seit 2012 aktiv in der Master- und Doktorandenausbildung in den Naturwissenschaften zusammen. Das Forschungszentrum möchte diesen Ansatz auf weitere interessierte palästinensische Universitäten übertragen.

Perspektiven einer nachhaltigen Kooperation

Seit der Unterzeichnung einer Ministervereinbarung im Frühjahr 2014 nutzen beiden Seiten die Chance, die Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Forschung zu intensivieren. Insbesondere soll die Mobilität palästinensischer Studierender, Promovierender und Forschender gefördert und ihnen Zugang zu internationalen wissenschaftlichen Austauschen und Netzwerken ermöglicht werden. Ein wichtiges Anliegen der bilateralen Kooperation ist es außerdem, zum Aufbau der notwendigen Forschungsinfrastruktur an palästinensischen Hochschul- und Forschungseinrichtungen beizutragen, um so deren eigenständige Weiterentwicklung nachhaltig zu stärken und zu unterstützen.

Ebenfalls relevant sind die Zukunftsthemen Berufliche Bildung und Beschäftigungsfähigkeit von Graduierten und die dafür notwendige Einbeziehung der Privatwirtschaft. Insbesondere die Jugend in den Palästinensischen Gebieten ist wegen des begrenzten lokalen Arbeitsmarktes gezwungen sich an internationalen Ausbildungs- und Qualifizierungsstandards – etwa für eine besser bezahlte Stelle bei einem israelischen Arbeitgeber – zu orientieren.

Ausblick: Erste gemeinsame Bekanntmachung zur Förderung bilateraler Forschungsprojekte

Die nächsten Schritte zur Umsetzung der Ministervereinbarung wie zum Beispiel die Einrichtung einer deutsch-palästinensischen Steuerungsgruppe zur Planung, Prüfung und Implementierung vorgeschlagener Maßnahmen konnten bereits auf den Weg gebracht werden.

Ansprechpartner

Nadia Meyer
Fachliche Ansprechpartnerin
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
+49 228 3821-2010
E-Mail:

Quellen

Internationales Büro des BMBF

Kooperation international

Links

Dokumente zu den Palästinensischen Gebieten - Kooperation international

Palästinensischen Akademie für Wissenschaft und Technologie (PALAST)

Fonds für Qualitätsverbesserung (Quality Improvement Fund)

Kommission für Akkreditierung und Qualitätssicherung (Accreditation & Quality Assurance Commission, AQAC)

Palästinensische Nationale Kommission für Bildung, Kultur und Wissenschaft (Palestinian National Commission for Education, Culture and Science)

Ministry of Education and Higher Education (2014): EDUCATION DEVELOPMENT STRATEGIC PLAN 2014-2019 - A Learning Nation

Center for Continuing Education (CCE), Birzeit University

Center for Excellence in Teaching and Learning, Bethlehem University

Qattan Centre for Educational Research and Development (QCERD)

Applied Research Institute Jerusalem (ARIJ)

Palestinian Academic Society for the Study of International Affairs (PASSIA)

Palestinian Economic Policy Research Institute (MAS)

DAAD Palästinensische Gebiete

Palästinensische Diplomatische Vertretung in Berlin

Deutsches Vertretungsbüro in Ramallah

Südafrika

(Stand Dezember 2015)

Südafrika ist einer der zentralen Partner in Afrika. Zwischen den Ministerien, den Forschungs- und Wissenschaftsorganisationen und in der konkreten Projektarbeit haben sich ausgeprägte Kooperationsbeziehungen entwickelt. Bei der Zusammenarbeit mit Ländern des südlichen Afrikas und der Umsetzung der EU-Afrika-Strategie hat Südafrika eine Schlüsselrolle.

Politischer Rahmen

Südafrika ist für Deutschland ein besonders wichtiger politischer Gesprächspartner im Afrika südlich der Sahara. Dabei dient die seit 1996 zweijährig stattfindende "Deutsch-Südafrikanische Binationale Kommission" als Rahmen für die bilaterale Zusammenarbeit.

Die Zusammenarbeit innerhalb der Kommission erstreckt sich derzeit auf sieben Bereiche, zu denen jeweils Fachkommissionen tagen:

  • Wirtschaft
  • Umwelt
  • Entwicklungszusammenarbeit
  • Verteidigung
  • Bildung/Wissenschaft/Forschung
  • Kultur
  • Arbeit und Soziales

Die Wissenschaftlich-Technologische Zusammenarbeit (WTZ) zwischen Deutschland und Südafrika erfolgt auf Grundlage des am 12.06.1996 unterzeichneten Ressortabkommens zwischen BMBF und DST über Zusammenarbeit auf den Gebieten der Wissenschaft, Forschung und Technologie. Das WTZ-Abkommen regelt die Einsetzung einer Gemeinsamen Kommission (Joint Science and Technology Cooperation Committee) und fördert die Zusammenarbeit u. a. bei der Durchführung gemeinsamer Forschungsvorhaben, Nutzung wissenschaftlich-technischer Einrichtungen, Informationsaustausch, gemeinsamen Veranstaltungen sowie Austausch und Entsendung von Fachleuten. Die letzte Sitzung fand im Oktober 2014 in Südafrika statt. Die Ergebnisse der JC bilden die politischen Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit Deutschlands und Südafrikas und sind in die im Zweijahresrhythmus tagende Binationale Kommission unter Führung des Auswärtigen Amtes eingebunden.

Am 2.7.2013 wurde im Rahmen der Worldskills in Leipzig eine Vereinbarung zwischen dem BMBF und dem DHET (Department of Higher Education and Training) zur Berufsbildung geschlossen.

Schwerpunkte der Koopration

BMBF unterstützt im Rahmen seiner Fachprogramme vor allem Vorhaben in Bereichen, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit befassen – wie zum Beispiel Wasser, Klima und Umwelt, Energie, Biodiversität, aber auch die Antarktis- und die Meeresforschung.
Beide Länder beteiligen sich seit Jahren am europäischen Gesundheitsforschungsprogramm EDCTP (European & Developing Countries Clinical Trials Partnership) zur Erforschung von HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria.
Im Rahmen der wissenschaftlichen-technischen Zusammenarbeit (WTZ) stehen Biotechnologie für Bioökonomie und Gesundheit, Ressourcenmanagement und Astronomie im Vordergrund.
Insgesamt knapp 200 Hochschulkooperationen zwischen deutschen und südafrikanischen Hochschulen bilden die Basis für zahlreiche Projekte aus allen Forschungsbereichen, in die auch außeruniversitären Forschungseinrichtungen eingebunden sind.

Höhepunkt der bilateralen Zusammenarbeit

Deutsch-Südafrikanische Jahr der Wissenschaft 2012/2013

Deutschland und Südafrika wollen gemeinsam Verantwortung für globale Herausforderungen übernehmen und dafür den Austausch und die Zusammenarbeit intensivieren, außerdem die forschungspolitische Zusammenarbeit beider Länder ausbauen und nachhaltigen Innovationen den Weg bereiten. Ein Ideenwettbewerb für Aktivitäten/Veranstaltungen im Rahmen des Deutsch-Südafrikanische Jahr der Wissenschaft 2012/2013 erfuhr eine sehr große Resonanz mit jeweils ca. 100 Skizzen auf deutscher und südafrikanischer Seite, von denen insgesamt 41 zur Förderung ausgewählt wurden. Die Alexander von Humboldt- Stiftung hat die aus Mitteln des BMBF geförderte "Neville Alexander-Gedächtnisinitiative" ins Leben gerufen. Die Sonderinitiative ist dem Humboldtianer Professor Neville Alexander gewidmet, einem Weggefährten Nelson Mandelas.
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung wurde ein Memorandum of Understanding unterzeichnet mit dem Ziel, gemeinsam eine Forschungsprofessur in Südafrika einzurichten.

Kooperationen im Rahmen der EU & Multilaterales

Das “European and developing countries clinical trials partnership” Programm ist eine Initiative von gegenwärtig zwölf EU-Staaten und Norwegens sowie neun afrikanischer Länder zur Durchführung klinischer Studien gegen HIV/AIDS, Malaria und Tuberkulose sowie zu weiteren armutsassoziierten und vernachlässigten Infektionskrankheiten. Südafrika ist mit Abstand wichtigster afrikanischer EDCTP-Partner. Das erste EDCTP Programm startete 2003 mit einem Gesamtbudget von rund 500 Millionen Euro (EU und Mitgliedsstaaten jeweils 200 Millionen, Dritte 100 Millionen.). Im Mai 2014 startete das zweite, ebenfalls auf 10 Jahre angelegte Programm EDCTP 2 mit einem Gesamtvolumen von rund 2 Milliarden Euro (EU und Mitgliedsstaaten je 687 Millionen, Dritte rund 500 Millionen). Im Januar 2014 hat die südafrikanische Regierung erklärt, dass sie als Vollmitglied zur Finanzierung von EDCTP-Projekten beitragen wird. Am 2.12.2014 wurde das zweite EDCTP Programm offiziell in Kapstadt vorgestellt.

CAAST-Net plus

CAAST-Net plus(CN+) ist das auf vier Jahre (2013-2016) angelegte Folgeprojekt von CAAST-Net (2008-2012) – beides INCO-Net Projekte im Rahmen des 7. FP der EU. Das übergreifende Ziel ist, Kooperationen im Bereich Wissenschaft, Technologie und Innovation zwischen Akteuren aus Subsahara-Afrika und Europa durch die Koordination und Förderung eines entsprechenden Netzwerkes zu ermöglichen und zu intensivieren. CN+ besteht aus 25 Konsortialpartnern aus Afrika und Europa. Das Internationale Büro ist als Co-Leader mit DST (Südafrika) im Arbeitspaket 4 (Unterstützung des Afrika-EU Politdialogs in den Bereichen Forschung, Technologie und Innovation vertreten und besonders verantwortlich für die jährlichen Stakeholderforen.

EUREKA

Seit dem 20.06.2014 ist Südafrika assoziiertes Mitglied in EUREKA.
Derzeit sind 40 Staaten und die Europäische Kommission Mitglieder in EUREKA: Die EU-Staaten, Island, Israel, die ehemalige Republik Mazedonien, Monaco, Montenegro, Norwegen, Russland, San Marino, Schweiz, Serbien, Ukraine, Türkei. Zusätzlich kann mit Ländern außerhalb Europas ein Assoziierungsabkommen geschlossen werden. Derzeit gibt es neben Südafrika auch Assoziierungsabkommen mit der Republik Korea und Kanada.

Fördermöglichkeiten

Im Rahmen von bilateralen Bekanntmachungen wird die Kooperation zwischen deutschen und südafrikanischen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen unterstützt. Die nächste gemeinsame Bekanntmachung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und DST (Department of Science and Technology) / NRF (National Research Foundation) wird voraussichtlich im Frühjahr 2016 veröffentlicht.

Eine weitere Fördermöglichkeit besteht im Rahmen von nationalen Bekanntmachungen der Fachreferate des BMBF, die für internationale Partner offen sind.

Ansprechpartner

Petra Ruth Vogel
Fachliche Ansprechpartnerin
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
+49 228 3821-1461
E-Mail:

Quellen

Internationales Büro des BMBF

Kooperation International

BMBF

Links

Deutsch-Südafrikanisches Jahr der Wissenschaft 2012 / 2013

Dokumente zu Südafrika - Kooperation international

CSIR – Rat für Wissenschafts- und Industrieforschung

Department of Education

DST – Ministerium für Wissenschaft und Technologie

NRF – National Research Foundation

NSTF – National Science and Technology Forum

SAASTA – Südafrikanische Agentur für Wissenschaftliche und Technologische Weiterentwicklung

SABS – Südafrikanisches Büro für Standardisierung

SAFRI – Südliches Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft

DAAD Südafrika

Südafrika-Informationsportal

Südafrikanische Botschaft in Deutschland

Deutsche Botschaft in Südafrika

Tunesien

(Stand Dezember 2015)

Kooperationen mit Tunesien in Bildung, Forschung und Innovation bieten sich besonders an zu den Bereichen Wasser, Energie und Ernährung. Kooperationen werden von Tunesien vor allem dann begrüßt, wenn Sie Komponenten enthalten, die an der Schnittstelle Wissenschaft/Wirtschaft und der Qualifizierung von Absolventinnen und Absolventen für den Arbeitsmarkt ansetzen. Für das Jahr 2016 ist eine Assoziierung Tunesiens an das EU-Programm Horizont 2020 geplant.

Hintergrundinformationen zur Kooperation mit Tunesien

Die Kooperationsbeziehungen zwischen Deutschland und Tunesien in Bildung, Forschung und Innovation werden seit dem Jahr 2011 beständig weiter verstärkt und ausgebaut. Deutschland und Tunesien pflegen seit den 1960er Jahren gegenseitige Beziehungen. Seit der Revolution vom Januar 2011 unterstützt die Bundesregierung das Land bei dem Übergang zur Demokratie. Zwischen beiden Regierungen wurde eine „Transformationspartnerschaft“ vereinbart, die durch regelmäßige Regierungskonsultationen gesteuert wird. Im Jahr 2014 veröffentlichte das BMBF seine Strategie zur Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern, welche die thematischen Schwerpunkte des BMBF für die Kooperationen auch mit den nordafrikanischen Ländern in Bildung und Forschung beschreibt.

Gemessen an der Fläche und der Einwohnerzahl ist Tunesien ein vergleichsweise kleines Land. Es besitzt darüber hinaus keine nennenswerten Bodenschätze. Anknüpfend an die für die Region wegweisende Entscheidung der tunesischen Regierung zu Beginn der 1990er Jahre auf exportorientiertes Wirtschaftswachstum zu setzen, wurden die Investitionen des Staates in Hochschulausbildung und Forschung verstärkt. Dabei konnte Tunesien bereits zu diesem Zeitpunkt auf ein gutes Humankapital aufbauen. Der Bildungsstand in Tunesien ist sehr gut, was die Alphabetisierungs- und Einschulungsraten zeigen. Und gemessen an der Größe des Landes weist Tunesien die in der Region höchste Dichte an Forschenden auf.

Wegweisend waren bis zum Jahr 2011 auch die Investitionen in den Forschungsbereich, die als einziges Land in der Region den Richtwert von 1 Prozent des BIP erreichten. Der Arab Knowledge Report (2009) weist den tunesischen Forschungseinrichtungen eine im innerregionalen Vergleich sehr gute Qualität zu. Zentrales Element der tunesischen Innovationspolitik ist die Förderung von Technologiezentren. Mit der Gründung von Technologiezentren (technopôles) strebt man eine bessere Anbindung und Anwendungsorientierung zwischen Industrie und Wissenschaft an. Des Weiteren wird auch das entwicklungspolitische Ziel verfolgt, der nationalen wirtschaftlichen Entwicklung Impulse mittels technologischer Innovationen zu geben. Die Zentren sollen wissenschaftliche Exzellenz in einem bestimmten Feld aufbauen oder vertiefen. Sie verfolgen die folgenden Ziele:

  • innovative und hochqualitative Produkte für einheimische und auswärtige Märkte zu entwickeln;
  • Perspektiven für den Arbeitsmarkt für Hochschulschulabgänger zu schaffen;
  • Partnerschaften zwischen öffentlichen und privatwirtschaftlichen Instituten zu fördern und
  • Investitionsanreize für ausländisches Kapital zu schaffen.

Das Land kämpft gegenwärtig allerdings mit gewaltigen Herausforderungen. Zuvorderst ist die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu nennen. In Tunesien sind dabei überdurchschnittlich viele Akademikerinnen und Akademiker von der Arbeitslosigkeit betroffen. Dies hängt unter anderem mit der strukturellen Schwäche des Privatsektors zusammen. Die Unternehmen können nicht ausreichend Arbeitsplätze für die hohe Zahl an Akademikern schaffen. Andererseits können viele Hochschulabsolventen von den Unternehmen auch nicht eingestellt werden, weil ihre Ausbildung für den Bedarf der (privaten) Unternehmen nicht ausreicht („skills mismatch“). Vor allem Sprachkenntnisse, Soft Skills, Flexibilität sowie Praxis- und Anwendungsorientierung von Wissen sind Kompetenzen, die tunesische Absolventinnen und Absolventen meist nicht mitbringen. Im Forschungs- und Innovationsbereich fehlt bisher ein kohärenter Politikansatz der beteiligten Ressorts. Auch ist der Transfer von Forschungserkenntnissen in die Wirtschaft bisher noch dysfunktional. Auch zeigt der Privatsektor bisher nur ein sehr geringes Interesse auf, in Forschung zu investieren. Die FuE Aktivitäten in Tunesien werden gegenwärtig nahezu ausschließlich aus öffentlichen Mitteln gefördert.

Politischer Rahmen

Das 1998 zwischen dem BMBF und dem Sekretariat des Premierministers für wissenschaftliche Forschung und Technologie der Republik Tunesien abgeschlossene „Memorandum of Understanding“ bildet die Grundlage für die wissenschaftlich-technologische Kooperation zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Tunesien.

Auf europäischer Ebene besteht seit 2004 eine Vereinbarung zwischen der EU und Tunesien zur Kooperation in den Bereichen Wissenschaft und Technologie.

Schwerpunkte der Zusammenarbeit mit Tunesien

Im Vordergrund der Forschungskooperation stehen Fragen zum globalen Wandel (zum Beispiel Gesundheitsforschung inklusive Biotechnologie, Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Nahrung und Landwirtschaft, Umwelttechnologien, Klimawandel, Klimaschutz, Wasser).

Besondere Beachtung sollte der Schnittstelle von Forschung zu Industrie und Wirtschaft, der auf die Bedarfe des Arbeitsmarktes ausgerichteten Aus- und Weiterbildung von Fach- und Nachwuchskräften in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung und schließlich der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft geschenkt werden.

Zunehmende Bedeutung wird der Bereich Geistes- und Sozialwissenschaft (zum Beispiel Demografie, Brain Circulation, Diversität, Migration) haben.

Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik (AKBP)

Einen wesentlichen Anteil der Auswärtige Amts-Mittel für die Transformationspartnerschaft wurde in Vorhaben von Organisationen der AKPB investiert, wie etwa der DAAD, das Goethe-Institut oder das Deutsche Archäologische Institut (DAI). Zielsetzungen dieser Fördermaßnahmen sind „einerseits der Beitrag der Universitäten in Forschung und Lehre zur Förderung zivilgesellschaftlich-demokratischer Strukturen und des Transformationsprozesses sowie andererseits die Stärkung der wissenschaftlich-technologischen Leistungsfähigkeit dieser Länder.“

Förderung der Zusammenarbeit mit Tunesien

Die vom IB implementierten Förderprogramme mit Tunesien orientieren sich dabei vor allem an der Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung, dem Aktionsplan Internationale Kooperation des BMBF sowie der Afrikastrategie 2014-2018 des BMBF.

Grundsätzlich können auf Antrag Zuschüsse im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit in Bildung und Forschung zwischen Deutschland und Tunesien gewährt werden.

Im Jahr 2012 wurde die erste gemeinsame Bekanntmachung des BMBF mit dem tunesischen Forschungsministerium (MESRS) zur Förderung von bilateralen Forschungsprojekten veröffentlicht.
Im Jahr 2015 folgte eine zweite gemeinsame Bekanntmachung.

Ansprechpartner

Stephan Epe
Fachlicher Ansprechpartner
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
+49 228 3821-1904
E-Mail:

Quellen

Internationales Büro des BMBF

Kooperation International

Links

Afrikastrategie des BMBF 2014-2018

Ministerium für Höhere Bildung und wissenschaftliche Forschung

Internetportal der tunesischen Regierung

Bericht zu Bildung und Forschung in Tunesien

DAAD Tunesien

Deutsche Botschaft in Tunis

Botschaft der Tunesischen Republik in Berlin

Website zur Transformationspartnerschaft mit Tunesien