Sammlung „Alte Drucke“

Die Sammlung „Alte Drucke“, Kernbestand und Schatzkammer der Bibliothek, umfasst etwa 390 Regalmeter mit ca. 15.000 Bänden der Erscheinungsjahre 1494 bis 1850.

Die Sammlung geht bis auf das Jahr 1876 zurück, als die erste Vorgängereinrichtung der BBF, das Deutsche Schulmuseum, gegründet wurde. Unter den Nachfolgeeinrichtungen – vor allem der Deutschen Lehrerbücherei, aber auch später der Pädagogischen Zentralbibliothek, wurde die Sammlung kontinuierlich erweitert. Auch heute noch ergänzt die BBF die Sammlung systematisch um einschlägige Titel, teilweise mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über den Fachinformationsdienst Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung.

Dem Sammelauftrag ihrer Vorgängereinrichtungen entsprechend, alle für Volksschullehrkräfte relevante Literatur zur Verfügung zu stellen – und damit war neben pädagogischer Literatur auch alle Literatur gemeint, die nach dem damaligen Verständnis zur Allgemeinbildung gehörte – enthält die Sammlung neben den klassischen Werken zur Pädagogik, darunter zahlreiche Lehrbücher, Fibeln, Lexika, Katechismen und Kinderbücher, Werke anderer Themenkreise. Theologische Bände finden sich ebenso in der Sammlung wie philosophische, naturwissenschaftliche oder Werke zu Landwirtschaft und Haushaltsführung, um nur einige Beispiele zu nennen.

Neben der Themenvielfalt beeindruckt die Sammlung „Alte Drucke“ durch die Vielzahl von Formaten, Einbandarten und Materialien. Vom unberührten Interimseinband über winzige Lederbände bis zu großformatigen Pergamentbänden finden sich zahlreiche Beispiele für die Buchkultur und das Buchdrucker- und Buchbindehandwerk in den vergangenen Jahrhunderten.

Aus konservatorischen Gründen wird der Bestand gesondert, in einem klimatisierten, nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Raum aufbewahrt. Bände können an der Informationstheke zur Nutzung im Lesesaal für Sonderbestände und Archivalien bestellt werden. Ein Teil der Bände wurde digitalisiert und wird frei über das digitale Textarchiv der BBF, ScriptaPaedagogica, zur Verfügung gestellt, darunter auch rund 600 Titel für das DFG-Projekt „VD 18". Die Digitalisierungen werden fortgesetzt.

Auch wurden die Bilder aller bis 1830 veröffentlichten Titel vollständig, späterer in Auswahl, in die über das Internet frei zugängliche BBF-Bilddatenbank PicturaPaedagogica aufgenommen und darin ausführlich erschlossen.

Einblicke in die Sammlung bieten die öffentlichen Führungen. Spezielle Führungen sind nach Absprache möglich.