Theoretische Fundierung

Im deutschen Sprachraum dominiert zur Konzeptualisierung von Unterrichtsqualität das Modell der drei Basisdimensionen von Klieme, Schümer und Knoll (2001): Klassenführung, konstruktive Unterstützung sowie kognitive Aktivierung. Klassenführung dient durch den präventiven und intervenierenden Umgang mit Unterbrechungen und Disziplinproblemen dazu, Schüler*innen möglichst viel Zeit zum Lernen zur Verfügung zu stellen. Konstruktive Unterstützung fördert deren Erleben von Autonomie, Kompetenz und sozialer Eingebundenheit. Kognitive Aktivierung bezieht sich auf die Anregung kognitiv anspruchsvoller Prozesse des Problemlösens und des Verstehens.

Neben Vorteilen dieser Strukturierung von Unterrichtsqualität sowie des expliziten Bezugs auf das Angebots-Nutzungs-Modell weist das Modell in seiner aktuellen Fassung jedoch auch grundlegende Schwächen auf: Erstens ist das Verhältnis zu fachspezifischen Merkmalen von Unterrichtsqualität nicht hinreichend geklärt und eine explizite Integration fachspezifischer Merkmale (z.B. mathematische Reichhaltigkeit) steht noch aus. Zweitens ist unklar, wie sich die Basisdimensionen zu anderen strukturierenden Ansätzen verhalten und ob fehlende Aspekte (z.B. inhaltliche Strukturierung) ergänzt werden müssen. Drittens existiert bislang kein einheitliches Verständnis der Basisdimensionen, wie ein Blick auf bisherige Operationalisierungen deutlich macht. Gemeinsam mit den Netzwerkmitgliedern soll für diese benannten Schwächen ein Lösunsgansatz entwicklet werden.

 

Mitglieder der Arbeitsgruppe: Esther Brunner, Charalambos Charalambous, Thilo Kleickmann, Anke Lindmeier, Sandy Taut, Anna-Katharina Praetorius